Fast unbemerkt gab es Mitte September „Verhandlungen“ zwischen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) mit den Krankenkassen.

Verhandelt wird der Punktwert. Jede Ärztliche Leistung hat nach dem Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenkassen (Einheitlicher Bewertungsmassstab -EBM) eine festgelegte Anzahl von Punkten. Punktwert x Anzahl Punkte ergibt das Honorar in Euro.

Die Krankenkassen boten ca. 2% Erhöhung des Punktwertes an, die KBV forderte mindestens 10%. Das Ergebnis war die Erhöhung des Punktwertes um 3,85%.

Das Ergebnis ist für die ambulant tätigen Ärztinnen, Ärzte, Psychotherapeutinnen und Physiotherapeuten „ein Schlag ins Gesicht“, heißt es z.B. in einer Resolution Berliner Ärzte. Bei einer Inflationsrate von mehr als sechs Prozent, bei Tariflohnsteigerungen in Kliniken um knapp 5 Prozent, bei steigenden Aufgaben für die Niedergelassenen „verkennt das auf Druck des Schlichters erzielte Ergebnis von 3,85 Prozent jegliche Realität“.

Dazu kommt, dass in einigen Bundesländern viele Leistungen budgetiert werden. Das bedeutet, es gibt auch noch eine Auszahlungsquote (zuletzt für Kinderärzte 68,5%) für Leistungen bei der Behandlung von Patienten. Hamburg hat deutschlandweit die schlechteste Auszahlungsquote bei Kinderärzten.

Die Ärzteschaft ist zunehmend entsetzt und enttäuscht von der Politik.

Es wird zunehmend zu Einschränkungen von Ärztlichen Leistungen führen, die Leidtragenden sind die Patienten. Diese sind zugleich aber auch Wähler…

Nach geltenden Gesetzen dürfen Ärzte jedoch nicht streiken, dieses stammt noch aus alten „goldenen“ Zeiten. Am 2.10. nahmen alle Praxen des Hausarztzentrums (wie viele andere Praxen in Hamburg) an einer von der KV Hamburg organisierten Weiterbildung teil. Diesen sprechstundenfreien Tag hat jedoch kaum jemand bemerkt…

Inzwischen gibt es weitere Aktionen, u.a. eine Petition an die Bundesregierung.

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